“Das Zellertal und seine Schleifen”
Heute starten wir in die vorletzte Schleife des Zellertalwegs.
Zellertalweg – Schleife 5
Ich empfehle, die fünfte Schleife in Niefernheim zu beginnen, an Bremers Weinbar. Warum ausgerechnet dort? Nun, es könnte eventuell etwas mit einer extrem tollen Einkehrmöglichkeit zu tun haben, dazu später mehr. Wir gehen den Zellertalweg gegen den Uhrzeigersinn, Richtung Wachenheim. Nach den letzten Häusern von Niefernheim wandern wir an der Pfrimm entlang und gehen schon bald auf magischen Pfaden an den Niefernheimer Löchern vorbei. Korrekter wäre zu sagen: Niefernheimer Loch, denn von den ursprünglich fünf Quellweihern ist nur noch einer vorhanden. Zu lange sollte man an diesem Ort nicht verweilen, denn angeblich befindet sich dort der Eingang zur Hölle. Wir wandern weiter an der Pfrimm entlang und erreichen Wachenheim. Da dort eine Fußgängerbrücke gesperrt ist, ist eine Umleitung ausgeschildert. Ich würde dem Schild Richtung Ortsmitte folgen und die Hauptstraße entlang schlendern. Wir kommen an vielen Weingütern vorbei, der Blick in den Innenhof des Schlossgutes Lüll ist märchenhaft. An der nächsten Querstraße biegen wir links ab, können uns aber vorher noch mit Proviant beim Hofladen Schüttler versorgen.
Wir überqueren die Pfrimm und gehen weiter geradeaus Richtung Mölsheim. Nun müssen wir das steilste Stück unserer Wanderschliefe bewältigen. Mit Blick auf die Weinberge rund um Mölsheim wandern wir bergan bis zur Weinrast. Wir wenden uns links Richtung Zell und schon bald scharf rechts bergan Richtung Kirche. Wir biegen links ab und wandern nun auf der Anhöhe mit weiten Blicken Richtung Donnersberg. Wir haben vor uns das markante Zellertaler Ehrenmal, das den „gefallenen Söhnen“ der Region gedenkt. Achtung: Das Ehrenmal liegt nicht an unserem Wanderweg, sondern an der Straße unterhalb unseres Wegs, auf eine Kraxelei zum Ehrenmal sollte man aus Sicherheitsgründen verzichten. Wir werden aber durch ein weiteres Highlight am Wegrand entschädigt. Rechter Hand lädt die Wingertschnegg (eine Weingartenschnecke) zur Rast ein. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: man sollte keinen Abfall an dieser wunderbaren Steinhütte zurücklassen.
Wir erreichen den Weinort Zell, der dem Zellertal seinen Namen gibt. Gegenüber dem Gutspark befindet sich ein sehr schönes Gebäude, das eine wichtige Rolle in der Geschichte von Rheinland-Pfalz gespielt hat. Im Haus Golsen, fast genau auf der Grenze von Pfalz und Rheinland, wurde 1947 die Verfassung des Bundeslandes verfasst. Am Hotel Kollektur gehen wir links Richtung Harxheim. Wir wandern bergab bis zur Zellertaler Schule, an der wir wiederum links Richtung Niefernheim gehen. Auf einem asphaltierten Weg erreichen wir den Ort und sehen schon von weitem das Weingut Bremer. Wenn wir es geschickt angestellt haben, hat Bremers Weinbar geöffnet (Infos unter https://www.weingutbremer.de/weinbar/). Die Bistrokarte ist klein aber fein und lässt keine Wünsche offen. Die Weine der Weinbar sind großartig, ich habe mich für einen Grauburgunder der Lage „Königsweg“ entschieden. Als Wanderer auf dem Königsweg im Zellertal sollte man auch einen Königsweg-Wein trinken!
Auszug aus dem Reisetagebuch von Manuel Andrack.