Weinkerwefeeling auf der Flaniermeile zwischen Bescher und Bayer -Nach drei Jahren als Hofdame endlich Weinprinzessin-
Man merkte es förmlich, dass die Menschen einfach mal wieder raus wollen, feiern und Freunde treffen. Es war richtiges Weinkerwefeeling zu spüren und zudem gab es noch eine neue Weinprinzessin.
„Michelle“ geht „Emily“ kommt. Das war ja vorauszusehen, aber die Pandemie hat daraus gleich drei Jahre gemacht. Am Freitag war nun es soweit und die Zellertaler Weinprinzessin „Michelle“ konnte im romantischen Hof des elterlichen Weinguts Martinspforte, ihrer „Hofdame Emily, ihr Krönchen wenn auch mit etwas Wehmut, weitergeben. Es waren drei lange Jahre mit vielen Entbehrungen aber auch schönen Erinnerungen für beide, wie sie sagen, denn sie waren ja immer zusammen unterwegs, wenn es galt den Zellertaler Wein zu repräsentieren. Auch die Traubenprinzessin Elisa Bescher war als dritte im Bunde stets dabei. Ihr Amt wurde im letzten Jahr, wie es heißt, als sogenanntes „Corona-Spezialamt“ aus dem Boden gestampft. Dies hatte anfangs zu Irritationen geführt, die aber inzwischen ausgeräumt wurden, sagt „Emily“, die neue Zellertaler Weinhoheit, denn die Devise muss lauten: „nur gemeinsam sind wir stark“.
Die 20-jährige bringt alle Voraussetzungen für ein solches Amt mit: jung, hübsch, selbstbewusst und Reden halten kann sie auch, was sie bei ihrer Begrüßungsansprache bewies. Schließlich hat sie mit Michelle an ihrer Seite, viele Erfahrungen sammeln können. Emily studiert an der Uni Kaiserslautern, Kerninformatik, mit dem Berufsziel Software Engineering. Ihre Hobbys sind Reiten, Lesen und ab und zu malt sie auch gerne. Im elterlichen Betrieb hat sie einen Minijob, wie sie sagt, denn der Sprit ist teuer, da tut jeder Euro gut, den man verdient. Ihre Lieblingsweine sind Bacchus und Gewürztraminer.
Auch die neue Hofdame Annabell Stumpf bekam ihr Krönchen aufgesetzt. Entertainer Kalli Koppold war hier mal wieder der richtige Mann am richtigen Platz, wo er spielte, egal bei Bayer oder Bescher war ein volles Haus.
Die beiden Kleinsten „Suri und Annika“, (drei bzw. vier Jahre alt), bestimmt auch mal Anwärter für das Amt, standen Spalier, mit dem Samtkissen und den Krönchen darauf. Mit dem „Einzugsmarsch“ des alten Einselthumer Spielmannzuges begann die Zeremonie, wozu neben den Weinrittern, auch viele gekrönte Häupter und Repräsentanten aus den umliegenden Regionen angereist waren, ebenso viel politische Prominenz. Landrat Rainer Guth begrüßte die Gäste und freute sich, dass man endlich mal wieder zusammensitzen kann. Auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Göllheim, Steffen Antweiler, war glücklich nach langer Zeit wieder zusammen feiern zu können. Ähnlich äußerte sich auch Ortsbürgermeisterin Simone Rühl- Pfeiffer bei ihrer Begrüßung und verglich ihre bisherige Amtszeit von drei Jahren mit der von „Michelle und Emily“.
Weinbotschafterin Neli Storck erinnerte an die erste Wahl der Zellertaler Weinprinzessin Ria Röhrenbeck in Harxheim im Jahre 1951. Emily Bayer wäre somit die 67. Weinhoheit im Zellertal. Pfarrer Martin Theobald, zum erstem mal, bei einer Weinkerwe, meinte humorvoll, dass er ja nicht wie Jesus, Wasser zu Wein machen kann. Das müsse auch nicht sein, denn im Zellertal gäbe es genug Wein.
Weinritter und Seniorchef Herbert Bayer und Opa von Emily war natürlich stolz auf seine Enkelin der ihr einen neuen Fassboden von Künstler Uli Lamp widmete.
Auch die scheidende Zellertaler Weinprinzessin „Michelle“ richtete Dankesworte an die vielen Menschen die sie unterstützt haben. 1250 Kilometer sei sie mit der Emily in den drei Jahren gefahren. Besonderer Dank ging an dieser Stelle an ihre Eltern, die für sie immer da waren. Blümchen und ein Küsschen bekam Mama Tanja.
Traubenprinzessin Elisa Bescher richtete auch Grußworte an die Besucher und freute sich als dritte im Bunde noch ein Jahr dabei sein zu dürfen.
Der Weg zum einhundert Meter entfernten Weingut von Olaf Bescher der auch zum Hoffest eingeladen hatte, wurde regelrecht zur Flaniermeile. Am Freitag mit DJ Achim, am Samstag mit Kalli Koppold war die Hölle los. Im Weingut Martinspforte spielte am Samstag, mit modernem Bigband-Sound, die „SF Band“ aus Schwarzach. Etwas gemäßigter ging es am Sonntag zu, wo die Einselthumer Landfrauen im Haus der Vereine ihren selbst gebackenen Kuchen kredenzten. (F.B.)