Ein Ausstellungsbesuch mit Kurt, dem Kunstkoffer Göllheimer Kinder besuchen Ausstellung in der Kulturscheune und verwandeln ihre Eindrücke in eigene Arbeiten
„Guck mal, da liegt ja ein Koffer!“ Die Augen der Vorschulkinder der Friedrich-Fröbel-Kita werden ganz groß, als sie die Kulturscheune mit der Ausstellung von Klaus-Dieter und Anna-Katharina Magsig in Göllheim betreten. „Das ist Kurt, der Kunstkoffer“ stellt Kunsthistorikerin Annika Treiber den Kindern den Koffer vor, als alle gemeinsam im Kreis sitzen. Nachdem die Kinder gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Ekaterina Eske und Leyla Capan erfahren haben, wo sie hier eigentlich sind, was eine Ausstellung ist und warum die Bilder hier hängen, geht es gemeinsam zum Anschauen der Kunstwerke. Dafür klappt Kurt, der Koffer, nach ein bisschen Deckel-streicheln und gut zureden – er ist nämlich ein sensibler Koffer, den man nicht einfach so am Griff ziehen darf – seinen Deckel auf, und jedes Kind bekommt einen bunten Stein, um sein persönliches Lieblingsbild zu markieren.
Als jedes Kind ein Bild gefunden hat, gehen alle noch einmal zusammen durch die Ausstellung und besprechen gemeinsam, warum ihnen gerade diese Bilder so gut gefallen. Dazwischen streut Annika Treiber einige Infos zu den beiden Künstlern und den Arbeiten ein und erklärt, warum Bilder bei uns Menschen Gefühle auslösen können, was eine Signatur ist und wie man sich in einer Ausstellung eigentlich richtig verhält. Besonders interessant ist bei diesem Rundgang, was den Kindern bei den Werken alles auffällt und wie viel Spaß ihnen die gemeinsame Bildbesprechung macht. Die Künstlerin Anna-Katharina Magsig, so stellen die Kinder fest, malt gerne viele kleine Bilder, wie Tagebucheinträge, aber auch mal große Formate, die besonders farbig strahlen, in Pink, Blau und Neongelb. Die Bilder wirken aktiv, lebendig und leuchtend. Ihr Vater, Klaus-Dieter Magsig, malt dagegen eher ruhigere Bilder, „Seestücke“ nennt er sie. Man sieht das Meer, die Gischt, Wellen und Brandung. „Da muss noch ein Seemonster rein“ findet Tom. Ihre eigenen Ideen zu den Bildern haben die Kinder dann auch gleich festgehalten. Kurt, der Kunstkoffer, hatte dafür ein paar Klemmbretter, Bleistifte und Papier in seinem Bauch und so konnten die Kinder ihre Einfälle wie richtige Künstlerinnen und Künstler als Skizze zu Papier bringen, was allen sichtlich Spaß macht.
Aus diesen Skizzen wurden dann ein paar Tage später in der Kita bunte, farbige Kunstwerke. Dafür bekam jedes Kind einen Schuhkarton, einen Malkittel, Pinsel und eine große Auswahl an Farben. Dann ging es los: Mit ein bisschen Unterstützung von ihren Erzieherinnen Ekaterina Eske und Leyla Capan füllten die Kinder die Kartons mit Farben und es entstanden – inspiriert von Klaus-Dieter Magsigs „Seestücken“ –dunkle, stürmische Ozeane, hellblaue, freundliche Gewässer oder ganz bunte, fast karibisch anmutende Meereslandschaften. Die Ideen waren so unterschiedlich und vielfältig wie die Kinder selbst und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. Ganz am Schluss bevölkerten die Kinder ihre die Meereslandschaften dann noch mit bunten Seepferdchen, Schwertfischen, Walen und Meeresdinosauriern aus Papier.
Die Bilder wurden anschließend im Uhl’schen Haus für die Eltern und die Besucher des Seniorencafés ausgestellt. Kunstkoffer Kurt war auch dabei und hat sich sehr über die vielen Kunstwerke und die Besucherinnen und Besucher gefreut.