Wegen Krankheit fällt das Stück „Judas“ vom Chawwerusch-Theater leider aus!

Nach 2000 J. hat Judas das Wort

Vor einem Jahr hatten wir geplant, das Stück „Judas“ vom Chawwerusch-Theater in Göllheim aufführen zu lassen.

Corona hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Dafür haben wir aber mit dem Chawwerusch-Theater ausgemacht, dass wir es dieses Jahr erneut probieren und zwar am Samstag vor Palmsonntag, dem 09. April 2022 um 19:00 Uhr in der katholischen Kirche Göllheim.

Zur Beschreibung des Stücks:  

Wer hätte das gedacht? Da kommt er ganz unscheinbar daher, modern-unauffällig gekleidet und erst auf den zweiten Blick sieht man ein paar persönliche Attribute: die Kippa auf dem Kopf, das dezente Einstecktuch im Anzug in der gleichen Farbe wie das Shirt unterm Sakko und das kleine Lederarmband mit hebräischen Schriftzeichen (Kostüme und Bühnenbild: Franziska Smolarek). Er möchte auch gar nicht darauf eingehen, wie es sein kann, dass er tausende Jahre nach seinem Tod hier stehen kann, er möchte jetzt, nachdem so viele Jahre immer andere über ihn geredet haben, endlich mal selbst sagen, wie es gewesen ist damals in Galiläa und Jerusalem und warum er tat, was er getan hat.
Das Publikum hört, was den jungen Mann, einen Zeitgenossen und glühenden Verehrer von Jesus von Nazareth antrieb, die Sache im Garten von Gethsemane auf die Spitze zu treiben. Welche Ziele er verfolgte und wie er sich plötzlich als Verursacher eines Geschehens wiederfand, dessen Ausgang er nicht für möglich gehalten hätte. Denn „woher sollte ich denn wissen, dass es so viel Hass gab, so viel Wut, so viel Enttäuschung (…) Von allem so viel!“ Hass und Wut gab es auch noch zu anderen Zeiten reichlich. So wurde die scheinbar so abgrundtief niederträchtige Tat des Verrats immer wieder mit einem ebenso durch und durch bösen Charakter von Judas begründet. Und damit nicht genug. Nicht nur er selbst soll dämonisch böse und voller Niedertracht gewesen sein, die christliche Welt übertrug diese Eigenschaften gleich auf das ganze jüdische Volk. Das war die Grundsteinlegung für eine Form des Antisemitismus, der bis heute andauert. Judas nimmt auch hierzu Stellung. Er spricht als Vertreter eines Volkes, das man um grundlegende Teile seiner eigenen Identität gebracht hat. Denn er „bekam einen Namen, der schon seit Generationen dem ersten Sohn in der Familie gegeben wird, als Zeichen der Verbundenheit mit dem fernen Vorvater des Volkes.“ Was ist aus dieser stolzen Tradition geworden? „Judas“ wird als Schimpfwort und Synonym für Verrat verwendet, manchen gilt das Aussprechen dieses Namens als Tabu. Es gibt sogar Länder, in denen es gesetzlich verboten ist, einem Neugeborenen diesen Namen zu geben.

Ein erschütternder Monolog, der verblüfft, vieles erklärt, aber gleichzeitig auch vieles offen lässt. Wer zuhört, wird auf sich selbst zurückgeworfen. Die eigenen Sichtweisen und Denkmuster werden unwillkürlich hinterfragt, egal ob man religiös ist oder nicht. In dieser Situation soll das Publikum nicht allein gelassen werden. Nach dem circa 70-minütigen Auftritt folgt als zweiter Teil der Veranstaltung ein moderiertes Zuschauergespräch zum Stück, an dem auch der Schauspieler teilnimmt.

Alle Infos zu den Chawwerusch-Vorstellungen: www.chawwerusch.de.

Info:

Tag der Veranstaltung:        Samstag – 09. April 2022
Uhrzeit der Veranstaltung:  19:00 Uhr – Einlass ab 18:00 Uhr
Ort der Veranstaltung:         Kath. Kirche Göllheim
Parkplatz:                          Vor dem Pfarrheim gegenüber der Kirche

Eintritt:                              frei.

Es gelten die gültigen Hygiene- und Coronaverordnungen.

Die Veranstaltung findet nach der 3G-Regel statt, sofern bis dahin keine andere Gesetzgebung vorliegt.

Wegen der Platzkapazität ist die Anmeldung dringend erforderlich.

Anmeldung: Pfarrbüro: Tel.: 06351-5083
Mail: pfarramt.goellheim@bistum-speyer.de